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25. 03.2006 Oranienburger Generalanzeiger

„Ich bin ja nicht aus der Welt"

Manfred Warda zieht sich aus dem Blinden und Sehbehindertenverband zurück

Von Constanze Haase


OBERHAVEL • „Ich zieh mich nun zurück, aber ans Aufhören denke ich deshalb noch lange nicht". begann Manfred Warda am Sonnabend seine Ansprache. Zur Vorstandswahl war der 72 Jährige ein letztes Mal so richtig in seinem Element: Reden, diskutieren, leiten, eben die Truppe aus 76 Mitgliedern beisammen halten.

49 Jahre war der 1934 in Oranienburg geborene Manfred Warda im Vorstand der Bezirksgruppe des Blinden und Sehbehinderten Verbandes tätig. Dabei war es eher ein unglücklicher Zufall, der ihn zu dieser lebenserfüllenden Aufgabe brachte. Seine Lehrstellensuche scheiterte schon im Jugendalter am eingeschränkten Sehvermögen. Von klein auf litt Manfred Warda an einer Hornhauttrübung. Auf Umwegen gelangte er 1952 als Telefonist ins Landratsamt und lernte dort einen ebenso blinden Kollegen kennen. Durch ihn studierte Manfred Warda die Blindenschrift, begann zu lesen, und ehe er sich versah, war er aktives Mitglied in der 1957 gegründeten Blindenselbsthilfe. „Die sagten: ,So, und du machst den Kassierer"', erinnert sich der 72 Jährige heute. Und er entgegnete: „Aber ich hab doch keine Ahnung. „Wir haben alle keine Ahnung, wir müssen lernen“, hieß, es", lautete die knappe Antwort. 35 Jahre blieb Manfred Warda erster Kassierer, bis er 1992 den Vorsitz übernahm.

„Eine weitere Amtszeit ist mir zu lange und gesundheitlich zu ungewiss", sagte er jetzt. Dabei waren es nicht die vielen Ehrungen, sondern die zwischenmenschlichen Beziehungen und Freundschaften, die seine schönsten Momente ausmachten. „Die tolle Partnerschaft zu Hamms Blindenverband und der 3. Platz unserer Torballmannschaft beim internationalen Turnier. Es war einfach schön, wenn jeder mit unserer Arbeit zufrieden war", meinte Manfred Warda. In fünf Jahrzehnten ehrenamtlicher Arbeit war er immer nur für die Probleme der anderen da, hatte stets ein offenes Ohr und tröstende Worte für Menschen in Notsituationen.
 

Jetzt bleibt endlich mehr Zeit für seine Frau Hilde und für ihn selbst. Denn neben der Hornhauttrübung plagt ihn seit mehr als 20 Jahren auch der graue Star. Dennoch meint Manfred Warda: „Ich bin ja nicht aus der Welt." Ganz aus dem Geschäft des Verbandes zurückziehen, das will und kann Manfred Warda nicht. Er hat bereits vom neuen Vorsitzenden Holger Dreher die Betreuung der Ortsgruppe Oranienburg übernommen. „Ich agiere nun aus der zweiten Reihe, als Bindeglied zwischen dem neuen Vorstand und den Mitgliedern", sagt der 72 Jährige. Auf das runde Jubiläum im kommenden Jahr freut sich der Oranienburger besonders: „Der 50. Geburtstag des Verbandes soll etwas ganz Besonderes werden. Der neue Vorstand hat schon viele tolle Ideen, aber ich lasse es mir nicht nehmen, da auch ein wenig mitzuplanen."


 
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