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Oranienburger Generalanzeiger
07. 6. 2008

Mühsamer Einkauf

Rundgang bei Kaufland Oranienburg zum Tag der Sehbehinderten
Von Burkhard Keeve

OBERHAVEL • Wenn Helmut Schutt einkaufen geht, hat er immer sein Monokular dabei. Damit kann er im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern die Preise mit der achtfachen Verstärkung des Fernglases vor seinem Auge scharf stellen. „Aber wehe, ich habe es vergessen." Dann hilft nur, bis auf Nasenlänge an das Preisschild heranzurücken. So kann der schwer Kurzsichtige zwar den Preis erkennen, aber der Artikelname bleibt verschwommen. Die Namen sind fast immer zu klein gedruckt.

Um auf ihre Schwierigkeiten bei so etwas wie das tägliche Einkaufen aufmerksam zu machen, besuchte gestern die Bezirksgruppe Oranienburg des Blinden- und Sehbehindertenverbandes das Oranienburger Kaufland. Gemeinsam mit Kaufland-Mitarbeiter Daniel Göricke gingen die Bezirksgruppenmitglieder Helmut Schutt, Holger Dreher und Jeannette Borowsky durch die Kaufhaus-Regalreihen.

Wie sich Sehbehinderte fühlen, konnte Daniel Göricke aber auch selbst erfahren. Er probierte eine Brille aus, die eine starke Sehbehinderung simuliert. „Das war erschreckend, wie schlecht alles zu erkennen war." Ob sich nach dem Rundgang aber etwas für die Sehschwachen bei Kaufland etwas verändert konnte Göricke nicht versprechen. Er will die Probleme bei der Geschäftsleitung vortragen. Allerdings machte er wenig Hoffnungen. Denn schon allein bei der Gestaltung der
Preisschilder, schreibe der Konzern vor, wie das auszusehen habe. Allerdings wolle er sich dafür einsetzen, dass den sehbehinderten Kunden notfalls ein Mitarbeiter beim Einkaufen hilft.

In Oberhavel gibt es offiziell 497 Blinde, sagte Holger Dreher, Vorstandschef beim Oranienburger Blinden- und Sehbehindertenverband gestern. Er schätzt aber, dass in Oberhavel etwa 1000 Menschen leben, die eine starke Behinderung haben. Diese fängt bei einem Sehrest von 30 Prozent an.
Der Rundgang durch Kaufland Oranienburg war eine Aktion zum deutschlandweiten Sehbehindertentag. Jetzt weiß Kaufland, dass für Sehbehinderte gelbe Preisschilder zu wenig Kontrast haben. Dass das Neonlicht an der Fleischtheke zu sehr blendet, das nur die Preisschilder auf Augenhöhe zu lesen sind und die Gänge nicht zu voll gestellt sein dürfen.
 

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