Wochen Spiegel
2. Juli 2008

Barrieren gibt es genügend

Erste Stadtbegehung des neuen Behindertenbeirates

• Oranienburg (WS). Zu hohe Bordsteine, löchrige Bürgersteige, dicht gestellte Poller, von Fahrrädern versperrte Rampen, gleichgültige Vermieter und Einzelhändler - die Negativ-Liste war lang. So lang, dass sich Helga Brunisch von der Rollstuhlfahrer-Selbsthilfegruppe Oranienburg fast entschuldigte: „Es ist ja schon viele passiert. Aber heute sind wir hier, um zu kritisieren", sagte sie. Am vergangenen Mittwoch nahm sie zusammen mit Jörg Haid, ebenfalls Rolli-Fahrer und Tiefbauamtsmitarbeiterin Jutta Knospe an einer Stadtbegehung teil, die in der Bernauer Straße begann, durch die Stralsunder Straße zum Bahnhof und anschließend über die Willy-Brandt-Straße zur Lehnitzstraße führte.

Eingeladen hatte Holger Dreher, der Behindertenbeauftragte der Stadt Oranienburg.
Zu einigen Stolpersteinen konnte Jutta Knospe den Rollstuhlfahrern und Sehbehinderten zumindest mittelfristig Abhilfe in Aussicht stellen. So soll die Bernauer Straße inklusive Geh- und Radwegen 2010 ausgebaut werden, die Stralsunder Straße ebenfalls.
Nichts tun kann sie hingegen bei den Problemen am und um den Bahnhof. Die Automatiktür reagiert nur einseitig, die Ampel auf dem Vorplatz hat keinen Orientierungsfinder für Sehbehinderte und die Treppe zum Fast-Food-Restaurant ist für Rollstühle unpassierbar. Dreher will die Bahn auffordern, die Mängel zu beseitigen. Außerdem will er weitere Ortstermine, auch in den neuen Ortsteilen, folgen lassen.
 

 

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