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Märkische Allgemeine Zeitung
3. April 2014

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Blinden- und Sehbehindertenverband hat Vorstand gewählt

Ein Leben in der Finsternis

Wenn Holger Dreher im Bürgerzentrum in der Albert-Buchmann-Straße seine Sprechstunde abhält, sitzen oft Menschen vor ihm, deren Alltag sich mit einem Schlag völlig verändert hat, weil sie plötzlich nichts mehr sehen können. „Blinde müssen ihr gesamtes Leben umstellen, privat, beruflich und in der Freizeit“, sagter.

Foto: Holger Dreher

Holger Dreher wurde wieder zum Vorsitzenden des Kreisverbandes gewählt.
Jeden Dienstag bietet er eine Beratung an.
Quelle: Andrea Kahert

Oranienburg. Holger Dreher ist der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes in Oberhavel und selbst fast blind. Mit nur noch zehn Prozent Sehkraft auf dem rechten Auge muss Holger Dreher seinen Alltag und sein Berufsleben als Behindertenbeauftragter der Stadt Oranienburg meistern. Dreher weiß, wie es den Menschen geht, die seine Beratungsstelle aufsuchen. „Wir leben zu 80Prozent in einer visuellen Welt“, sagt Dreher. „Plötzlich kann man zum Beispiel nicht mehr Auto fahren.“ Bevor Blinde und Sehbehinderte sich neu orientiert haben, sind sie oft völlig verzweifelt. Dann greift die Selbsthilfe des Verbandes. Keiner kann Betroffenen und deren Angehörigen bessere Tipps geben als selbst Betroffene. 390 Blinde lebten im Jahr 2012 im Landkreis. Sehbehinderte sind in der Statistik nicht erfasst. Holger Dreher schätzt persönlich, dass es sich um 1500 bis 2000 handelt. „Aber die Dunkelziffer ist sehr hoch.“ An die Betroffenen heranzukommen, ist nicht so einfach. Zum einen wegen des Datenschutzes. Und zum anderen, „weil 80 Prozent der Blinden und Sehbehinderten älter als 65 Jahre sind“. Viele von ihnen leben in Pflegeheimen. „Die Beratung der Betroffenen ist unsere wichtigste Aufgabe“, meint Dreher. Sicher stehen die Ratsuchenden in der Buchmannstraße nicht Schlange. Doch es sei ungeheuer wichtig, dieses Angebot zu machen. Niemand muss dafür Mitglied im Verband sein.

Bis Blinde und Sehbehinderte einmal gleichberechtigt in den Städten und Dörfern leben können, ist es noch ein langer Weg. Deshalb machen sich Holger Dreher und die anderen 73 ehrenamtlichen Verbandsmitglieder jeden Tag aufs Neue dafür stark, dass barrierefreie Räume geschaffen werden. „Das ist eine große Herausforderung“, meint Dreher. Die Verbandsmitglieder arbeiten in drei Interessenvertretungen mit: im Behindertenbeirat in Hennigsdorf, im Arbeitskreis für die Belange behinderter Menschen in Oranienburg und im Koordinierungsbeirat in Oberhavel.

Vor wenigen Tagen hat die Bezirksgruppe ihren Vorstand neu gewählt. Und eigentlich ist es wieder der alte, mit Holger Dreher an der Spitze.

Von Andrea Kahert

 

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